Die Iguazu Wasserfälle von Brasilien

Die Iguazu Wasserfälle gehören zu den beeindruckendsten Naturwundern Südamerikas. Sie erstrecken sich über eine Breite von 270 Metern stürzen 275 Wasserfälle in eine Tiefe bis zu 80 Metern. Damit sind die Iguazu Wasserfälle breiter als die Victoria-Fälle und höher als die Niagara-Fälle. Wer die größten Wasserfälle der Welt sehen möchte, muss in den brasilianischen Südwesten reisen, um die Iguazu Wasserfälle zu besuchen.

Die Iguazu Wasserfälle befinden sich an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinen. Von der brasilianischen Seite aus bieten sich herrliche Panoramablicke über die gesamten Iguazu Wasserfälle. Sie liegen am Oberlauf des Rio Iguaçú, der in einem Gebirge nahe der brasilianischen Küste entspringt und von dort aus 1.320 Kilometer landeinwärts fließt. Nachdem der Rio Iguaçú in seinem Verlauf das Wasser zahlreicher Nebenflüsse aufgenommen hat, stürzt er 15 Kilometer vor seiner Mündung in den Rio Paraná inmitten eines herrlichen tropischen Regenwaldes, mit grossem Getöse über einen riesigen hufeisenförmigen Felseneinbruch. Dieser teilt den Rio Iguaçú in 20 große und 250 kleinere Wasserfälle, die durchschnittlich etwa 1.750 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die steilen Felsabhänge führen.

Der Name Iguazu bedeutet in der Indianersprache "großes Wasser". Für viele Brasilienreisende sind die Iguazú Wasserfälle die größte Attraktion überhaupt. Beim Betrachten von Fotos der Iguazú Wasserfälle lässt sich ihre Größe und Gewalt kaum ermessen. Mann muss sie erlebt, das heißt gehört und gesehen, haben. Tosender Lärm, feiner Sprühnebel und schillernde Regenbögen inmitten eines immergrünen Regenwaldgebietes hinterlassen nur als hautnahes Erlebnis bleibenden Eindruck. Mitunter durchqueren die Iguazu Wasserfälle in schmalen Rinnsalen die üppige Vegetation und dann sind es wieder gewaltige Kaskaden, die aus der Höhe herabstürzen.

Die beste Zeit, die Iguazu Wasserfälle zu besuchen, sind der Spätsommer und der Herbst. Im Frühjahr, während der Regenzeit hat man weniger Gelegenheit, die im 185.000 Hektar großen brasilianischen Nationalpark von Iguaçú lebenden Tiere zu beobachten. Die Schönheit dieses Parks und der Iguazu Wasserfälle bewundern jährlich Millionen von Besuchern aus aller Welt. Ihnen bietet sich ein einzigartiges und gigantisches Naturschauspiel. Das bis nach Argentinien hineinreichende Urwaldgebiet gehört zu den größten südamerikanischen Regenwäldern.

Besonders spektakulär sind die Rußsegler. Die Vögel können von August bis November gut hinter dem herabstürzenden Wasser beobachtet werden, wo sie ihre Brutstellen haben und vor allen natürlichen Feinden geschützt sind. Oft sieht man sie durch den Wasservorhang fliegen.
Auch die Pflanzenwelt und die zahlreichen Schmetterlingsarten rings um die Iguazú Wasserfälle sollte man erlebt haben. Im Nationalpark gedeihen Orchideen, Zedern, Araukarien und Bromelien. Zu den hier lebenden Säugetieren zählen Affen, Tapire und Ameisenbären. Zudem sind die herrlich bunten Papageien eine Augenweide. Insgesamt sind im Nationalpark rings um die Iguazú Wasserfälle über 200 Vogelarten und mehr als 45 Säugetierarten zu finden. Einige von ihnen haben hier ihr letztes Refugium gefunden.

Die Wasserfälle können auf der brasilianischen Seite auf einem Wanderweg erkundet werden, der herrliche Panoramen bietet. Auf Holzstegen gelangt man zu mehreren Aussichtsplattformen, direkt über dem Wasser. Der Pfad führt mitten durch den Dschungel, vorbei an entwurzelten Bäumen durch schillernde Regenbögen. Am Ende des Weges befindet sich eine gastronomische Einrichtung, in der man sich bei einem köstlichen Caipirinha stärken kann.